lenz. ein fragment
Stück nach der Novelle von Georg Büchner
21. & 22.04.2018, Sprechwerk (Hamburg)
Ein Performer stellt sich Büchners Novellen-Fragment Lenz und dessen namensgebenden Protagonisten.
Auf der Suche nach dem Zugang zur Figur Lenz schwindet die Distanz des Performers zum Text. Er beginnt, die eigene, einsame Stimme als etwas Fremdes zu hören. Schlüpft er zunächst testweise in die Figur, um sie zu verstehen und sich einzufühlen, fällt es ihm zunehmend schwer, sich wieder aus der Figur zu lösen.
Schemenhafte Gestalten treten zu ihm, die aus Büchners Welt zu kommen scheinen. Sie sind die anderen, die Landbewohner und ihre Blicke, in denen sich Lenz zunehmend als fremd erlebt. Und sie sind die fiebrigen Gedanken Lenzens, die ihn in manische Höhen heben und in selbstzerstörerische Tiefen schmettern. Sie binden den Performer in die Welt Büchners und die Figur des Lenz, bis er gänzlich in der Figur gefangen ist und sich aus ihr nicht mehr befreien kann, sodass er am Ende zusammen mit dem Bühnenbild abgebaut werden muss.
Spiel: Miguel Jachmann
Regie: Woody Mues
Dramaturgie: Leon Frisch
Bühne: Janis Vernier
Kostüm: Lillo Aline Dönselmann
Sound: Funcky
Licht: Lorenz Nolting
Bewegungschor: Saskia Corleis, Hannah Ehlers, Jakob Engler, Pauline Vernier, Timo Strübing
Fotos: Patrick Sobottka